-the incredible -

Mumbo Jumbo

Jumbo

damals

Wie war das Fahrzeug bevor es unser Jumbo wurde?

Unser Fahrzeug, welches wir liebevoll Mumbo Jumbo (kurz Jumbo) nennen, ist im Herzen ein Niesmann+Bischoff Clouliner 900E und ist auf einer VW-MAN Basis aufgebaut.

Wir konnten den ehemaligen Luxusliner aus den frühen 90er Jahren aus erster Hand kaufen. Glücklicherweise wurde er vom Vorbesitzer bestens gehegt und gepflegt. Wir hatten also eine solide Basis für unseren Umbau.

Das Fahrzeug ist rund 9.00 Meter lang, 2.55 Meter breit und hat eine Höhe von 3.60 Meter. Sein Gesamtgewicht beläuft sich auf 9’300 Kilogramm.  

Die Deutsche Firma Niesmann+Bischoff ist als Manufaktur bis heute bekannt, qualitativ überdurchschnittlich gute Reisemobile herzustellen.
Deshalb war auch unser Clouliner der damaligen Zeit voraus, beispielsweise produzieren die zwei bereits verbauten, über 30 Jahre alten Solarpanels noch heute zuverlässig 60 Watt pro Stunde und auch die Bodenheizung wärmt das Fahrzeug gleichmässig und angenehm auf.

Das Fahrzeug war ursprünglich auf eine Grossfamilie ausgerichtet und bot Schlafplätze für sieben Personen.

Jumbo

heute

Was steckt jetzt unter Jumbos der Haube?

Für uns war von Anfang an klar, wenn wir schon alles in der Schweiz aufgeben, dann soll es uns an nichts fehlen. Wir wollten ein Fahrzeug, welches unserer vorherigen 2.5 Zimmer Wohnung in nichts nachsteht.

Nach einer intensiven neunmonatigen Umbauzeit, können wir nun mit Stolz sagen, dass wir rein gar nichts vermissen. Dies nicht zuletzt, dank den von uns eingebauten Features:

  • “Fast” unendliches Brauchwasser, dank eines Grauwasseraufbereitungssystem (1000l)
  • Solarzellen mit über 1 Kilowatt Leistung sowie eine 300Ah Lithium Batterie
  • Elektrischer Backofen
  • Geschirrwaschmaschine
  • 4 Kg. Waschmaschine
  • Badezimmer mit Feinsteinzeugplatten, Keramik Lavabo und Trockentrenntoilette
  • etc.

Es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, dass bevor uns der Strom oder das Wasser ausgehen, die Nahrungsmittel aufgebraucht sind.

Heute ist Jumbo eine vollständig ausgerüstete 2,5 Zimmer Wohnung mit allen Annehmlichkeiten wie einem Sofa, einem 180×200 Meter Bett mit Lattenrost, usw.  

tour des chambres

Hier siehst du den Innenraum im Originalzustand

Hier siehst du den innenraum nach dem umbau

Fahrzeug & Aufbau

MOTOR
MAN und Volkswagen produzierten von 1973 - 1993 zusammen Lastkraftwagen. Jumbos Motor, der FOC 9.150 war also auch im berühmten G90 Model zu finden. Der Reihensechszylinder liefert mit einem Hubraum von 6'595 cm³ knapp 143PS und ‘säuft’ mit sparsamer Fahrweise vollgepackt etwa 17.5 Liter Diesel auf 100 Km. Die Haltedauer der Motoren wurde für rund eine Million Kilometer ausgelegt. Mit knapp 260'000 Km auf dem Tacho hat Jumbos ‘Mocken’ also erst einen viertel seiner Lebensdauer erreicht.
ISOLIERUNG
Die 5cm dicken Wände, hatten schon vor 30 Jahren beeindruckende Isolationswerte. Gemäss Herstellerangaben schützen sie zuverlässig gegen Wärme und Kälte, analog einer 50cm dicken Sandsteinmauer. Fairerweise müssen wir zugeben, dass seit Jumbo Graffitibemalung die Innenräume deutlich wärmer werden als davor. Dies machen wir aber in der Regel mit unserer Solarstrom betriebenen Klimaanlage wieder wett.
FAHRGESTELL
Bei MAN hatte man seit jeher viel Erfahrung im Bauen von Omnibussen. Deshalb hat man sich auch bei unserem Jumbo für ein Chassis mit Längsträgern, U-Profilen und angeschraubten Querträgern zugunsten von grosser Stabilität und Kraft unter Belastung entschieden.
WOHNAUFBAU
Jumbos Wände bestehen aus einem 50mm starken ‘Aluminium-PU-Sandwich’. Die Dachplatte ist mit den Seitenwänden mittels Ringankersystem verbunden. Dadurch kann das Dach übermässig stark belastet werden.  Als Beweis, das diese Konstruktion extrem stark ist, setzten sich damals 47 Personen der Belegschaft des Herstellers auf das Dach eines Clou-Liners 900 - und es hielt einwandfrei!

AussenFarbe

Jumbo

Color

Wie wurde Jumbo denn so hübsch?

Zu Beginn hatten wir keine klare Vorstellung davon, wie unser Jumbo optisch daherkommen sollte.
Was wir aber genau wussten: Er darf nicht Weiss bleiben!

Inspiriert von unserem letzten Urlaub auf den Malediven, sollte er tropisch mit einem Hauch Mystik erscheinen. Und zack, der Mumbo-Jumbo-Jungle-Look war geboren.

Eine Graffiti-Crew aus Lausanne setzte unsere Vorstellung in die Tat um, wobei wir ihnen keine Vorgaben machten. Sie hatten alle künstlerische Freiheiten.

Nachdem wir knapp drei Stunden lang Jumbos weisse Wände abgeschliffen haben, machten sich die Künstler ans Werk.
Zuerst wurde das Fahrzeug skizziert, dann kam die Farbe ins Spiel. Gesprayt wurde ohne Vorlage, alles wurde direkt aus dem Kopf auf Jumbos weisse Weste gesprayt. Stets im Dialog mit den Profis, entstand knapp 36 Spraydosen und 13 Stunden später der mystische tropen Jungel-Look.

Strom

Jumbo

power

Wie funktioniert das eigentlich mit dem Strom?

Nebst den beiden Energieträgern Diesel und Gas, brauchen wir für das tägliche Leben im Jumbo natürlich auch Strom. Sei es für das Licht am Abend, um unsere Handy’s zu laden oder für die Waschmaschine. Da wir meistens frei stehen, benötigen wir ein Setup, welches die zuverlässige Stromzufuhr ermöglicht.

Hier kommt die verbaute Lithium Ionen Batterie ins Spiel. Diese hat eine Kapazität von 300 Amperestunden. Diese Menge an Strom würde ausreichen um ein Smartphone etwa 600 Mal zu laden.
Die Weitergabe des von der fix auf dem Dach verbauten Photovoltaikanlage (bestehend aus 12 Solarpanels) produzierten Stroms, erfolgt bei Tag über einen Laderegler, der den Strom an die Batterie weitergibt. On top haben wir noch ein zusätzliches, faltbares Solarpanel, welches wir bei Bedarf zusätzlich über den Laderegler anschliessen können.

Da wir mit der 12 Volt-Spannung der Batterie zwar unsere Lichter einschalten und die Handy’s laden, nicht aber die Geschirrwaschmaschine oder den Toaster betreiben können, kommen die sogenannten Wechselrichter zum Einsatz. Diese verwandeln den Gleichstrom in Wechselstrom um und bewirken das auch die grossen Stromfresser wie zu Hause über die Steckdose (230V) betrieben werden können.

Zusammenfassend kann man sagen:
Wie in jeder Wohnung haben wir in unserem zu Hause, solange die Sonne scheint, quasi unendlich saubere 230V aus der Steckdose.
In der Nacht überbrückt der tagsüber in der Batterie gespeicherte Strom unser System. Falls wir wirklich mal eine Woche lang einer Schlechtwetterfront ohne Sonnenschein ausgesetzt sind,  kommt unser benzinbetriebene Notfallgenerator zum Einsatz. 
Bis anhin mussten wir den Generator über die Wintermonate rund vier Mal hervorkramen.

Woher kommt die Power für den wohnaufbau?

91% Sonne

Den grössten Teil unserer Energie beziehen wir über die insgesamt 12 verbauten Solarpanels auf dem Dach. Diese erbringen eine maximale Gesamtleistung von 1,06 kWp.

8% Steckdose

Wenn wir ausnahmsweise auf einem Stellplatz stehen, nutzen wir die Möglichkeit, uns ans Stromnetz anzuschliessen. Dies tun wir, um nicht zuletzt auch unserer Batterie mal eine Pause zu gönnen.

1% Generator

Für den absoluten Notfall haben wir einen 1050W starken Benzingenerator an Bord, mit welchem wir über ein Ladegerät unsere Batterien laden.

Booster

In Zukunft planen wir einen Booster einzubauen, welcher die Aufbaubatterie während der Fahrt über die Lichtmaschine lädt.

Wie hat man die Jumbo Power im Griff?

Über eine App sowie einem bereits fix verbauten Bedienungspanel, sehen wir zu jeder Zeit wie der aktuelle Stromverbrauch und der Batterieladestand ist.

Im Bild sehen wir, dass an einem sonnigen Wintertag im Dezember in der Türkei, unser System mit 432 Watt geladen wird. Mit dieser Leistung laden wir Problemlos unsere zwei Laptops, versorgen die permanenten Verbraucher wie z.B. den Kühlschrank und haben die Batterie in der Regel bis zum Abend wieder ausreichend aufgeladen.

Gas & Heizung

Jumbo

Gas

WOZU BRAUCHT IHR NOCH GAS BEI SO VIEL STROM?

Das Gas brauchen wir für die Heizung, den Warmwasserboiler, sowie für unseren Gaskochherd. 

Die Kapazität an produziertem Strom reicht leider nicht aus, um damit auch zu heizen oder zu kochen. Jumbo hat einen fest verbauten Gastank mit einer Kapazität von 100 Kilogramm. Diesen können wir an jeder LPG Tankstelle auffüllen. 
Das LPG Netz ist europaweit sehr gut ausgebaut. Wir haben bislang in jedem Land LPG Tankstellen gefunden. Damit dann aber auch ordentlich Gas gezapft werden kann, empfiehlt es sich ein Adapterset mit dabei zuhaben. 
Sollten wir wirklich mal keine LPG Tankstelle finden, so hat Jumbo auch einen Anschluss ind er Garage, an den wir zwei herkömmliche Gasflaschen anschliessen könnten. 

Der Gasverbrauch variiert je nach Temperatur und Jahreszeit. Während wir im Sommer drei Monate mit einer Tankfüllung auskommen, kann es sein, dass wir in einem richtig kalten Januar zwei mal zur Zapfsäule müssen. Weiter wird die Dauer des Gasverbrauchs auch durch die Beschaffung des Gases beeinflusst. Bekommen wir ein Propan-Butan-Gasgemisch (Verhältnis: 60:40), so ist der Tank schneller “leer”, weil Propangas einen schlechteren Brennwert als Butangas hat. 

Jumbo

Heizung

Wie macht ihr das im kalten Winter?

Unsere zuverlässige Wärmequelle für die kalte Jahreszeit ist eine eine Gas-Wasser-Kombiheizung aus dem Hause Alde.
Wie in einem Haus wird die Heizflüssigkeit mittels Boiler erhitzt. Ein elektrischer Motor befördert die erhitzte Flüssigkeit über die gesamthaft rund 27 Meter langen, fest verbauten Heizrohre an die Heizradiatoren. Diese befinden sich  im Wohn-, Bad-, sowie dem Schlafzimmer. Im gesamten Wohn-, Essbereich sind die Heizrohre zudem noch im Boden verlegt. 

Im Gegensatz zu einer herkömmlichen WOMO-Dieselheizung, welche die heisse Luft in den kalten raum bläst, geben die Radiatoren eine schöne konstante Wärme ab.

Clevererweise wurden die Heizleitungen auch um unsere Wassertanks in der Garage verlegt. Dies verhindert das Einfrieren der Wassertanks im Winter. Dank den im Boden verlegten Leitungen (Bodenheizung) fühlt sich die Wärme sich genauso an wie in einem Haus oder einer Wohnung.
Falls wir am Landstrom angeschlossen sind, haben wir auch die Möglichkeit die Heizung auch via verbautem Heizstab über 230V zu betreiben.  

Ein spezielles Feature von unserem Mumbo Jumbo ist auch der eingebaute Wärmetauscher. Dieser bewirkt das die Heizflüssigkeit während der Fahrt durch den heissen Motor geleitet und so aufgeheizt wird. Im Winter kann somit der gesamte Innenraum sowie der Boiler alleinig durch die Motorwärme aufgeheizt werden. Nach einer langen Fahrt sind wir dann in der feudalen Lage, uns direkt nach der Ankunft eine heisse Dusche genehmigen zu können, ohne lange Wartezeiten und dabei Gas zu verbrauchen. Dieses System funktioniert natürlich auch in die andere Richtung. Soll heissen, wenn wir bei Minustemperaturen eine Stunde vor Abfahrt den Wärmetauscher einschalten, wärmt dieser bereits schonend den Motor vor. 

Jumbo Heizung-Bearbeitet

Wasser

Wassertanks

Um nicht immer von einer externen Frischwasserquelle abhängig zu sein, hat Jumbo natürlich fest eingebaute Wassertanks. Insgesamt haben wir drei Frischwassertanks mit einer Kapazität von 480 Liter  und einen Abwasser bzw. Schmutzwassertank für das sog. Grauwasser mit 150 Liter zur Verfügung. 

Wasserleitungen

Damit das Wasser im Jumbo seinen weg zur Dusche, dem ‘Brünneli’ im Bad, der Spüle in der Küche oder zur Waschmaschine findet, sind gesamthaft etwa 30 Meter Warm- und Kaltwasserdruckleitungen verbaut.

Pumpe

Eine Membranpumpe baut den Druck in der Leitung auf um das Wasser an die richtigen Orte zu befördern. Diese schaltet sich jeweils automatisch wieder ab.
Öffnet man also den Wasserhahn in der Küche läuft das Wasser mit dem von der Membranpumpe aufgebauten Druck aus der Leitung. Die Pumpe arbeite solange bis der Druck genug hoch ist, dann schaltet sie sich aus. Fällt der Druck unter ein gewisses Niveau, merkt die Pumpe das sie wieder arbeiten muss und schaltet sich wieder ein.
So wird sichergestellt, dass solange man den Wasserhahn geöffnet hat immer genügend Wasserdruck für einen Wasserstrahl wie zu Hause hat.

Wasseraufbereitung

Jumbo

Recycling

Wollt ihr auch euer eigenes Frischwasser generieren?

Super! 
Wir haben eine Wasseraufbereitungsanlage eines Deutschen Herstellers eingebaut, welche ähnlich derjenigen in der Raumstation ISS funktioniert.

Das eingebaute Recyclingsystem funktioniert wie folgt:
Das Schmutzwasser wird via Druckpumpe aus dem Schmutzwassertank angesaugt. Als erstes filtert ein Sediment-Vorfilter gröbere  Partikel wie Speisereste aus dem Wasser. Danach läuft das Wasser zuerst noch durch einen Aktivkohleblockfilter, bevor es zum eigentlichen Herzstück der Anlage gelangt – der Umkehrosmose-Membran-Filter. Hier wird das Wasser durch dessen Filterporen gedrückt und alles was grösser als ein Wassermolekül ist, gelangt via separater Leitung zurück in den Schmutzwassertank, um erneut angesaugt und gefiltert zu werden.
Als letzte Stufe durchläuft das Wasser nochmals einen Filter mit einer Hohlfasermebran, welche als Keimsperre dient. Danach wird es über einen Flowmeter, der die produzierte Menge misst, in den Frischwassertank geleitet.

Das Wasser sollte danach zu 99.9% bakterien- und keimfrei sein.

Das ganze System bedarf jedoch viel Pflege. Spätestens nach 1’000 rezyklierten Litern muss das System gründlich durchgespült werden. Die kostspieligen Filter müssen nach ca. 8’000 aufbereiteten Liter ersetzt werden.

Dieses Recycling-System ermöglicht uns, ein unabhängiges Freistehen über mehrere Wochen und als schöner Nebeneffekt schont es auch noch die Umwelt. 

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FAQ

Was willst du von uns wissen? 

Vielleicht, welchen Reifendruck Jumbo hinten links hat oder wie lange der Umbau gedauert hat?