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Die Niederlande – das zweitbeste Käseland!

Vorfreude ist die schönste Freude

Auf Holland, auch bekannt als die Niederlande, freuten wir uns schon seit geraumer Zeit. Zum einen, weil wir dort wieder einmal bekannte Gesichter sehen werden und zum anderen, weil Holland doch eines der schöneren Länder zu sein scheint. Lassen wir uns also überraschen. 

Am 5. Juni betreten wir voller Vorfreude die ehemalige Weltmacht, Mitglied der Benelux-Union und das für uns zweitbekanntestes Käseland der Welt. Roger, der nämlich seit Portugal praktisch nichts anderes als ‘Stroopwaffels’ isst, freut sich wie ‘es chlises Chind’ auf Holland. Endlich die originalen ‘Stroopwaffels’. Davor waren es eben „nur“ die Aldi-Abkupferungen gewesen. Diese Freude gepaart mit dem anstehenden hohen Besuch seines Gottis lassen ihn förmlich schweben. Rogers Gotti, Christine aka Nona, ist gebürtige Niederländerin. Sie lebt aber schon seit jeher in der Schweiz. Da Nona erstens pensioniert ist, zweitens genau so viel Zeit wie wir hat, und drittens sowieso gerade auf Familienbesuch in Holland ist, lassen wir uns ein lustiges Meet-Up im schönen Ottersum nicht nehmen. Wir kommen in den Genuss, uns ein superleckeres Asia Buffet in den ‘Ranzen’ zu hauen. Nonas Bruder Franz und seine Frau sind auch mit von der Partie und wir haben einen grausam lustigen Abend. Full House im Mumbo Jumbo

Tankstellentricks der Einheimischen

Wohl versorgt mit Tipps und Tricks rund um den orangen Staat, geht es für uns nach einem Tankstopp in Germanien weiter in Richtung Kaatsheuvel
Viele NiederländerInnen gehen aktuell anscheinend ins Nachbarland tanken. Dies allerdings nie, nie, ja wirklich und unter keinen Umständen an einem Sonntag, wenn Max Verstappen fährt. Warum? Weil dann auserwählte Tankstellen in den Niederlanden viele Prozente geben. Und wenn der ‘Maxli’ einen guten Tag hat und sogar gewinnt, jah, dann ist Rambazamba an der Zapfsäule angesagt. Denn dann gibt es den Diesel sogar noch günstigerUnd deshalb fiebern wir, als einkommenslose Neurappenspalter, Sonntag für Sonntag mit dem Max mit (trotz inniger Liebe zum Sauber Rennstall)

Wartende NiederländerInnen an einer deutschen Tankstelle

Genialer Schlafplatz

Da unser Holland-Programm vollgepackt mit tollen Sachen, die das Leben schöner machen ist, gehts Schlag auf Schlag. Wir machen uns deshalb auf den Weg zu unserem neuen ‘Schlafplätzli’ für die kommenden Tage in Werkendam. Ein ganz toller Platz direkt an einem Damm (surprise!!). Daneben ein künstlich angelegtes Fischerzentrum, bei welchem jeder seine Rute auspacken und in den Teich werfen kann. Von hier aus erkunden wir Rotterdam, den Freizeitpark Efteling und machen einen Ausflug zu den Windmühlen von Kinderdijk (UNESCO-Weltkulturerbe).

Was wir hier auch noch machen, ist, auf Rogers Bruder Philipp und seine Familie zu warten. Eigentlich wollten wir uns in Irland treffen und gemeinsam für eine Woche Irland bereisen. Doch wie es beim Reisen halt so ist, ändern sich die Pläne ab und an. Darum wurde es dann eben Holland. Danke Philipp und Andrea für eure Flexibilität

Mohnblumenfeld in Werkendam
Windmühle in Kinderdijk (UNESCO-Weltkulturerbe)

Freizeitpark Efteling

Tags darauf gehts als Erstes in den Freizeitpark Efteling in Kaatsheuvel
Efteling ist eher ein Park für Familien. Also perfekt für Jessi und ihre minimale Achterbahnfurcht. Während Roger sich die „krassen“ Bahnen gönnt, fühlt Jessi das Adrenalin auf der Holländischen-Version vom Alpen-Express, den man bestimmt aus dem Europapark kennt. Was den Freizeitpark so besonders macht, sind die freilaufenden Tiere. Da gehst du mal schnell etwas zu Trinken holen und zägg versperrt dir ein Pfau den Weg, der gerade seinen Balztanz aufführt. „Nee, ne, mein Lieber. Mich musst du nicht umgarnen“, meint Jessi und sneakt sich an ihm vorbei. Lustig sind auch die vielen interaktiven Spiele, die man beim Anstehen für die Bahnen machen kann. Zum Beispiel das unverkennbare Furzkissenklavier, welches Roger in Ekstase versetzt. Wir müssen fast schon aufpassen, dass wir nicht mehr Zeit mit Klavierfurzen verbringen als mit den Bahnen. Tolle Sache. 

Freizeitpark Efteling
Freilaufender Pfau im Freizeitpark
Furzkissenklavier

Rotterdam – einer der grössten Seehäfen der Welt

Bevor die Familie von Rogers Bruder in Werkendam eintrudelt, wollen wir den Tag nutzen und mal eben „schnell“ noch auf Rotterdam düsen. Ja ‘lagomio’. Schnell ist gut. Rund eine Stunde fahren wir mit der Petra auf Holländischen Autobahnen. Das geht ganz schön ins Genick oder wie Jessi so schön zu sagen pflegt ‘ins Knick’. Während wir auf der Autobahn gegen den Fahrtwind kämpfen, winken uns immer wieder fremde Menschen zu, lachen, strecken den Daumen nach oben, filmen und fotografieren uns. Das macht uns stutzig. Jumbo ist ja nicht dabei, also was ist es? Haben wir etwas im Gesicht oder sehen wir einfach nur total behämmert aus? Wir werden es noch herausfinden, ganz bestimmt! 

Mit einem sturmen Grind und einem steifen Genick kommen wir dann am Hafen in Rotterdam an. Wir entscheiden uns für den Standort Maasvlakte. Gerne hätten wir eine Hafenrundfahrt gemacht. Diese kann man entweder mit dem Bus oder mit einem Schiff machen. Beim Bus jedoch kann man nicht aussteigen und sich Orte im Hafen anschauen. Man fährt einfach durch das Hafengelände und bestaunt diesen durch die getönten Car-Scheiben. Beim Schiff ist es so, dass es leider völlig mit Touris überlaufen ist. Nach dem Hogwarts-Express-Fiasko in Schottland hatten wir fürs Erste genug von den Tourimassen, was uns dazu bewegt den Hafen auf eigene Faust zu erkunden.
Ihr müsst euch das so vorstellen, dieser Hafen, das ist wie ein eigenes Land. Die Dimensionen sind so enorm. Von einem Zipfel zum anderen braucht man gut und gerne 30 bis 40 Minuten mit dem Fahrzeug. Jessi hat im Internet eine Karte mit den besten Fotospots gefunden. Die im Vorfeld recherchierten Favoriten fahren wir nun ab. Der Hafen von Rotterdam ist so imposant, dass man ihn kaum mit Worten beschreiben kann. Es ist einfach alles überdimensional Gross, angefangen bei den Schiffen bis hin zu den Mengen an bunten Containern. Einfach nur Wahnsinn. Im ersten Moment weiss man kaum wo man hinschauen soll.
Nach den krassen Eindrücken fahren wir wieder rund eine Stunde mit unserer Petra zurück nach Werkendam und 
merken am Abend das wir echt Kiefermuskelkater haben, da unsere Kinnladen den ganzen Tag vor lauter Staunen vom Schädel hingen. Gut werden wir dann von Philipp und seiner Familie erwartet. So bleibt uns keine Zeit zum Jammern. Lustigerweise steigt der Mumbo-Jumbo pro Kopf Bierkonsum in neue All-Time-Highs, just in dem Moment als Philipp und Andrea mit den beiden Kids Emily und Marlon Holland betreten. Philipp und Andrea haben in ihrem T5 Westfalia Ausbau schon ‘mängs Kilometerli’ abgespult. Beeindruckend, wie routiniert die vierköpfige Familie in dem vergleichsweise kleinen Fahrzeug unterwegs ist. Alles hat seinen Platz, die Aufgaben sind verteilt, jeder Handgriff sitzt. Da können wir zwei Chaoten mit unserem Tohuwabohu im vier Mal so grossen Jumbo nicht mithalten und sagen hochachtungsvoll: Schappo! Trotz dem ungestillten Reisehunger ist es für uns sehr schön mal wieder vertraute Gesichter zu sehen und so lassen wir den ersten Abend gemütlich ausklingen um tags darauf dann die ‘Tour dö Hollande’ gemeinsam zu starten. 

Containerabfertigung Rotterdam
Ankunft eines Frachtschiffs im Hafen von Rotterdam
Hafen Rotterdam

Erster Halt: Utrecht! 

Wir nisten uns auf einem natürlich naturverbundenen Camping ein und erkunden zusammen Utrecht. Utrecht erscheint uns wie das kleine Schwesterchen von Amsterdam. Die vielen Kanäle, Blumen und vor allem die Fahrräder in Hülle und Fülle faszinieren uns. Was uns sehr gut gefällt, sind die kleinen speziellen Läden wie zum Beispiel ein Comicbuch-Shop oder ein Old-School-Brettspiele-Laden. Da man mit zwei kleinen Kindern etwas langsamer unterwegs ist, machen wir einige Stopps mehr in den Cafés als gewöhnlich. Was uns aber auch nicht schlecht tut, denn so werden wir noch mehr entschleunigt. 

Utrecht

Nächster Halt: Kasteel de Haar!

Ein wahrhaftig grossartiges Anwesen. Ein Märchenschloss ähnlich wie das im Disneyland Paris, nur in Echt. Freiwillige Rentner, die gerne plaudern, halten das Schloss aufrecht. Sie führen dich quasi durch das Schloss, egal ob du willst oder nicht. Sie kommen mit und erzählen dir alles. Und wenn wir alles sagen, dann meinen wir wirklich ALLES. Punkt und Komma kennen sie nicht. Einmal rennt uns sogar ein rüstiger Rentner noch nach, weil er vergessen hat uns mitzuteilen, dass die Decken ja erst seit 19xy dunkelbraun verkleidet seien und dass James Bond Darsteller, Roger Moore, mal noch in einem der Betten geschlafen habe. Merci für die Info, Herr Rentner. Entsprechend nudelfertig kommen wir von der gefühlt 10-tägigen Sightseeingtour durch das, ungelogen, wunderschöne Schloss zurück. Das Erste, was wir danach im Vorgarten ansteuern, ist ein ‘Gartenbeizli’ und trinken ein ‘Biersche’. Das müssen wir jetzt erst mal verarbeiten.
Der Eintritt ist schon eher ein ‘teureres Gschichtli’. Es hat sich aber definitiv gelohnt. Da haben wir das Geld schon für Dümmeres rausgeschmissen.

Kasteel de Haar

Als nächstes stehen Amsterdam, Marken und Alkmaar auf dem Programm. Hierfür suchen wir uns einen guten Campingplatz auf einem Bauernhof, von welchem aus man alles mit der Petra oder den ÖVs erreichen kann. So müssen wir nicht jedes Mal aufs Neue zusammenpacken. Deshalb fällt der Entscheid auf einen Bauernhofcamping in Katwoude.

Die kleine Emily befindet sich gerade in der ‘es-ist-alles-doof-quängeli-goiss-Phase’, welche bestimmt jeder von uns als Kind auch durchmachte. Die Tonlage befindet in einer Höhe von anderen Sphären. Für uns, welche wir keine Kinder haben, ist es halt schon amüsant dem ganz normalen Familienalltagswahnsinn zuzuschauen. Hinzu kommt noch, dass der kleine Marlon, welcher eigentlich als Chiller-Baby bekannt ist, etwas am Kränkeln und somit auch eher auf der wehleidigen Seite ist. Die Familie von Rogers Bruder entscheidet sich deshalb für zwei Nächte gleich in der Nähe von Amsterdam zu bleiben, damit nicht noch die Umherfahrerei mit den Kids hinzukommt und sich die Lage etwas beruhigen kann.
So beziehen wir unser Bauernhofsquartier in Katwoude alleine und treffen Philipp und Andrea direkt in Amsterdam.

Das kunterbunte Amsterdam 

Amsterdam ist eine bunte Stadt, die Platz für jegliche Kuriosität bietet. Natürlich ist man in Amsterdam stets begleitet von einem vertrauten, süsslichen Duft, der allseits bekannten Naturpflanze mit ihren wohlgeformten Blättern, welche einen vielleicht oder vielleicht auch nicht höher schweben lässt. Zugewachsene Hausboote, wunderschöne Kanäle, Millionen von Fahrrädern, Flohmarkte, auf welchem Roger sich fast einen Inspector-Gadget Mantel kauft und natürlich das unverwechselbare Hard Rock Café, zieren die Strassen von Amsterdam. 

Roger auf dem Markt in Amsterdam
Seitenstrasse in Amsterdam
Happy in Amsterdam

Der Campingplatz in Katwoude und seine Feriengäste

In den frühen Morgenstunden werden wir von hungrig, muhenden Kühen geweckt. So beginnt der Tag für einmal etwas früher als sonst. Jänu, wir sind halt auf einem Bauernhof.

Der Campingplatz dort ist klein, aber fein. Was speziell hervorzuheben ist, ist dass hier eigentlich nur coole Leute sind, weshalb wir auch schnell mit Anja und Rulf ins Gespräch kommen. Die zwei glatten Holländer sind gerade in den Ferien und geniessen ihre letzten Urlaubstage. Die Gespräche mit den beiden sind immer lustig aber dennoch tiefsinnig. Wenn wir eines auf unserer Reise gelernt haben, dann ist es aufrichtige Menschen von den oberflächlichen ‘Smalltalkern’ zu unterscheiden. Anja und Rulf gehören definitiv zu den Ersteren, weshalb wir es als sehr schön empfinden, sie kennengelernt zu haben und auch weiterhin in Kontakt zu sein. Anja und Rulf geben uns super Ausflugstips, welche jedoch mit dem Fahrrad zu bewältigen gewesen wären. Da wir zwei faulen Nüsse leider nicht so eine ausgeprägte und jahrelang antrainierte Holländische ‘Pumpi’ in uns haben, fehlt uns für solche Ausflüge leider die Luft (und wir meinen hier nicht die vom Velo). So nehmen wir anstatt der Velos, halt eben unsere Petra in die Pflicht und düsen auf direktem Weg nach Marken. 

Marken – ein wahrhaftig malerisches Dorf

In Marken angekommen, treffen wir wieder auf die gutgelaunte Familie von Rogers Bruder. Marlon ist wieder im Chiller-Mood. Emily weiss wieder wie Lachen geht und auch Philipp und Andrea sind wieder entspannt und mit Energie getankt. Also alles wieder so wie es für das perfekte Ferienfeeling sein soll. 

Marken ist ein kleines malerisches Fischerdorf. Idylle pur. Wir spazieren hindurch, machen die obligaten Fotos und besiegeln den Tag in einem ‘Hafenbeizli’. Auf dem Rückweg organisieren wir noch schnell ein Raclettekäseersatz (wir wissen es, es gibt KEINEN Ersatz für ‘echte Schwiizer Raclettechäs’, aber wir müssen eben mit dem arbeiten, was wir haben) und gönnen uns unter dem niederländischen Sternenhimmel ein gemütliches Raclette. Trotz der Tatsache, dass der Käse etwas fad ist, ist das Raclette ein Hochgenuss. Glücklicherweise verfügen wir über ein grosses Sammelsurium an Gewürzen, so dass wir den Raclettekäseersatz fast auf Schweizer Käseniveau ‘pimpen’ können. Sorry, liebe NiederländerInnen aber bei Käse machen wir Schweizer keine Kompromisse. Und darum seit ihr für uns auch “nur” das zweitbeste Käseland der Welt ;-). 

Marken
Kleiner Hafen in Marken
Hafenpromenade in Marken

Fun Fact:

Auch wenn ein Gouda nicht annähernd so würzig wie
echter Schweizer Raclettekäse ist, eignet er sich, dank der guten Schmelzeigenschaften, ausgezeichnet als adäquaten
‘Raclettechääsersatz’.

Der traditionelle Alkmaarer Käsemarkt

Den Folgetag verbringt Philipp mit seiner Familie auf dem Bauernhof, um sich einzuleben. Währenddessen stehen wir zwei in aller Herrgottsfrühe um punkt 08:00 Uhr auf. Denn wir wollen den ulkigen Alkmaarer Käsemarkt auf keinen Fall verpassen. Und was noch viel wichtiger ist, wir wollen unbedingt Front-Row Plätze.
Dort angekommen sneaken wir uns mit der Petra in eine Seitengasse, damit wir nicht allzu weit noch laufen müssen und quetschen uns zwischen all den Lieferwagen durch zum Marktplatz. Viele Leute sind zu sehen, sogar eine Tribüne ist aufgestellt. Mama Mia! Das muss wohl ein Riesending werden. Jedoch stehen alle Menschen nur auf einer Seite, derjenigen der Tribüne. Und so schleichen wir uns unbemerkt einmal durch die Gasse, schwups, auf die andere Seite. Wir sind schon zwei ‘Bäd Ässes’. Warum dort keiner steht können wir euch sagen: Weil die Käsewagen dort stehen und man nichts sieht. Jessi aber hat den Einfall, dass diese ja dann ohnehin gebraucht werden und dann aus dem Sichtfeld verschwinden. Dann sehen wir zwei mehr als alle andern. Und siehe da, so kommt es auch. Das lustige Spektakel zieht sich den ganzen Morgen hin. Sie rennen mit den Käselaiben umher, werfen sie durch die Luft, bieten wie die Wilden und kaufen Käse. Junge Damen in Trachten hüpfen mit ihren ‘Holzzoggeli’ umher und verkaufen Käseprobierpakete an die Zuschauer.
Die Marktschreierin, eine Dame fortgeschrittenen Alters, verfügt, zusätzlich zu ihrem Riesenorgan, auch noch über ein Mikrofon. Sie hat definitiv zu 1000% sichergestellt, dass sie auch noch in Amsterdam zu hören ist. Sie führt durch den traditionsreichen Markt in etwa vier Sprachen. Dieser Markt findet, seit sage und schreibe dem Mittelalter statt.
Irgendwann, zwischen dem 147igsten und 150igsten herumfliegenden Käselaib, merken wir dann, dass wir ungewohnt früh aufgestanden sind. Auch ist der anfängliche Hype langsam am verblassen. Wir entschliessen uns dennoch dem Spektakel noch nicht den Rücken zu kehren, setzen uns in eine Beiz und essen um etwa 12:00 Uhr unser wohlverdientes Frühstück. Dabei schauen wir weiter dem Markttreiben zu, was wiederum nur möglich ist, weil alle anderen Menschen auf der anderen Seite stehen. Danke liebe Käsewagen für die Front Row inkl. Frühstück. 

Auf dem Nachhauseweg duellieren wir uns noch bei einem Minigolf. Die European Minigolf-Championship ist ja noch im Gange. Auch steht es noch immer 3:0 für Roger. Aber dieses Match sollte alles ändern. Jessi peilt einen Strategiewechsel an, der Rogers Siegessicherheit zum Schwanken bringen sollte. 20 Minuten später steht das Ergebnis fest: Unentschieden. Jessi konnte den Strategiewechsel nicht umsetzen.

Alkmaarer Käsemarkt

Das AHA-Erlebnis unseres Lebens

Auf der Fahrt zurück zum Camping gewinnen wir eine Erkenntnis, die unser Leben für immer verändern wird:

Wir stehen kurz vor dem Feldweg von Katwoude am Rotlichtsignal und warten. Wir warten so extrem lange. Es wird einfach nicht Grün. Da fährt ein Auto hinter uns. Die Ampel bleibt rot. Zeit zum Plaudern also. Die Frau hinter dem Steuer nimmt das Zepter in die Hand und meint zu uns, dass wir mit unserem Elektroscooter hier auch einfach bei Rot fahren dürfen. Dieser sei wie ein Velo. Wir müssen auch nicht zwingend die Strasse benutzen, sondern können auf den Velowegen fahren.
Da fällt es uns wie Schuppen von den Augen. Plötzlich sehen wir überall diese Elektroroller. Und alle sind sie bordeauxrot und sehen so aus wie unsere Petra. Alle roten Scooter fahren jedoch maximal 25 Km/h. !!!!BLING!!!! Da geht das Lichtlein auf. Deswegen lachten uns alle auf der Autobahn aus! Einen vermeintlich übermässig gepimpter Elektro-Scooter sieht man in Holland vermutlich nicht alle Tage auf der Autobahn. 

Abschied

Nun ist die Zeit gekommen und Rogers Bruder mit seiner Familie machen in Holland den Bogen wieder nach unten und wir ziehen weiter nach oben. Der Abschied ist also da. Es war eine schöne Zeit mit euch gewesen. Und wir genossen es, den ganzen Tag dummes Zeug auf ‘Schwiizerdütsch’ zu reden. Vielen Dank, dass wir euch zu unseren temporären Reisebegleitern zählen durften. 

Weiter gehts nach Giethoorn

Nach dem Abschied fahren wir weiter in den Nodern Hollands. Wir übernachten auf dem Damm Breezanddijk und kommen an diesem Abend in den Genuss einen speziellen Sonnenuntergang zwischen zwei Meeren inmitten von gefühlt 100 Windrädern zu sehen. Den letzten Halt machen wir tagsdarauf in Giethoorn. Dem niederländischen Venedig. Es ist wunderschön mit dem ‘Böötli’ in den Kanälen herumzucruisen. Dabei holt sich Roger den ersten richtigen Sonnenbrand des Sommers. Aber wir geniessen dennoch die Ruhe auf dem See. In den Kanälen selbst, ist schon eher viel Verkehr vorhanden. Besonders in Acht nehmen müssen wir uns von den Chinesen oder Japanern, wir wissen es nicht so genau, es sind auf jeden Fall Asiaten. Der Typ hat so richtig 0% Fahrerskills. Er sitzt wie ein kleiner Gigolo mit zwei Damen im Boot. Die beiden Frauen sitzen mit den Kameras vorne und haben je einen riesen Sonnenhut auf dem Kopf. Und er sitzt hinten und flucht irgendwas vor sich hin (auf jeden Fall hört es sich so an). Jede Brücke und jede Wand nimmt er mit einer 100%igen Sicherheit mit. Regt sich dann wieder auf, dass das Boot in die Wand fährt und fährt auf direktem Weg in die nächste Wand und flucht wieder. Dass das Boot nicht sinkt, grenzte an ein Wunder. Wir lachen Tränen. So etwas untalentiertes haben wir noch nie gesehen. Aber Respekt vor dem Dude, immerhin hat er zwei Ladies dabei.

Giethoorn ist ein schönes Fleckchen. Aber wir würden nie und nimmer zur Hochsaison dort hingehen. Denn die Nebensaison hat uns schon gereicht.

Breezanddijk Damm

Wir sagen danke

Das wars liebes Holland. Danke für all die tollen Momente, Menschen und das gute Wetter. Ein superschönes Land, von dem wir nicht enttäuscht wurden. Doch jetzt gehts weiter zu unseren Festbrüdern und -schwestern, dem dicken nördlichen Nachbarn Deutschland.