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Die Benelux-Durchquerung: Belgien

So, da wären wir mal wieder in einem neuen Land.

Wir dachten, wir bleiben gleich im Hängemattenschreibeflow und berieseln euch mit den Benelux-Ereignissen. Der Start macht Belgien. Also bekommt ihr pünktlich zum Feierabend die Belschigg-Story-Delüxx!

Mamacitas Check-In Tohuwabohu

Nachdem wir Schottland hinter uns gelassen haben und an der malerischen Ostküste Englands runtergedonnert sind, haben wir nach einer – gottseidank – ereignislosen Überfahrt nach Calais wieder stabiles Festland unter den Füssen.

Wobei, etwas gabs dann doch. Warum sollte es auf unserer Reise auch mal glatt laufen. Da hätten wir ja nix zu erzählen. Wir wollten möglichst früh in Folkestone sein, so dass wir keinen Stress mit dem ganzen Papiergedöns bekommen. Also fahren wir zu den Terminals – dachten wir zumindest. Dieser Eurotunnelkomplex ist wortwörtlich sehr komplex, so dass wir ganze zwei Ehrenrunden um die Terminals herumfahren. Die Beschilderung ist wohl eher etwas für fortgeschrittene Leser. Gut sind wir früh genug dran gewesen. Dort angekommen gehen wir mit Mamacita regulär zum Check-In. Die gute Tierzollkontrollörin stört sich extrem daran, dass in Rositas Pass eine Seite überklebt ist. Holt sich noch eine Zweit-, ja sogar Drittmeinung ein und meint dann zum Schluss mit einer enorm ernsten und unmotivierten Miene: „This is no good. You have to fix this. Seriously, YOU have to fix THIS!“ „Ja, okay, ich hab’s verstanden.“, erwidert Jessica etwas angenervt von dieser Pingeligkeit. Dann, wie auf Knopfdruck, ändern sich ihre Gesichtszüge und sie fragt etwa zwei Oktaven höher, ob wir auch schon einen Zug früher nehmen wollen. „Ja, klar. Besser als hier noch drei Stunden rumzusitzen.“ „Okay. Then hurry up! Departure time is in 15 minutes.“, gibt die Check-In-Dame zur Antwort. Oh Schreck, 15 Minuten. Ok, Ok, Ok. Das schaffen wir. Wir rennen zum Jumbo, unterwegs pinkelt Roger Mamacita noch vor, so dass sie gleich Drüberschifft (der beste Trick einen Hund im Stress zum Bisle zu bringen: Vorschiffe :-)). Erledigt. Los gehts. Wir fahren wie die Irren zum Zug und kommen als Letzte an. Wir werden bereits vom Personal, natürlich filmend mit Handykamera, erwartet. Und, wie es sich für Jumbos Promi Dasein gehört, können wir direkt und ohne anstehen in den Zug fahren und sind mutterseelenallein drin. Dann gehts auch schon los.

Newsflash

Während der Zugfahrt vertreiben wir uns die Zeit damit, uns mal wieder auf den aktuellen Newsstand zu bringen. Dabei erfahren wir, dass wir in Schottland zur selben Zeit am selben Loch wie Brian Adams waren. Sorry Brian, hättest du uns früher informiert, dann hätten wir bestimmt Zeit für „es Käffeli“ gehabt. Auch ist herausgekommen, dass Johnny Depp ganz in der Nähe von uns am Feiern war. Ja, sapperlot, auch das haben wir verpasst.

Zurück auf französischem Staatsgebiet

Als Jumbo mit seinen sechs Rädern wieder auf französischen Boden rollt, ist er sichtlich erleichtert. Denn jetzt muss er seinen Durst nicht mehr einteilen. Die Dieselpreise in Frankreich sind wieder bezahlbar. So füllen wir Mumbo Jumbos Bauch mit feinstem französischem Diesel und rollen dann in Richtung Belgien.

Belgien und Luxembourg sind für uns Transitländer, weshalb wir unsere Stopps auf lediglich zwei bis drei Auserwählte Punkte beschränken werden. Brügge gehört zu einem der privilegierten Orte, an welchen wir einen Stopp einlegen.

Brügge

Brügge ist die Hauptstadt von Westflandern im Norden von Belgien und hat eine wunderschöne Altstadt voll mit Kopfsteinpflastern. Sie ist vermutlich bewusst altertümlich gehalten, um den Charme erhalten zu können. Es fahren tausende von Pferdekutschen umher. Die Kutscher, sichtlich genervt von den vielen Touris, kümmern sich einen Hauch von Nichts um die Passanten. Wenn man in Brügge nicht bei der Sache ist, dann wird man mit Sicherheit eines Pferdekutschentodes sterben. Also Augen auf in Brügge.

Sollte man all die Kutschen überleben, so findet man in Brügge ein Meer von Kanälen, welche in Blumen und Begrünungen eingebettet sind. Ein wahrhaftig idyllisches Örtchen, wenn man die abertausenden Touristen ausblendet.

Pferdekutschen in Brügge
Groten Markt
Brügge

Das Highlight unserer Belgiendurchquerung

Tags darauf fahren wir mit Jumbos Maximalgeschwindigkeit von 80 Km/h im Halbkreis um Brüssel herum bis nach Dinant. Übernachten tun wir allerdings in Rochefort. Wir dachten das sei ein strategisch guter Platz. Mhm, aber nur wenn man gerne Roller fährt. Etwa 45 Minuten haben wir mit unserer Petra bis nach Dinant gebraucht. Dort angekommen, merken wir, dass es genau einen Spot gibt der was hergibt. Und zwar, die Aussicht von der Brücke, welche momentan gerade mit hunderten von überdimensional grossen Saxofones geschmückt ist, auf die Kirche mit dem Berg im Hintergrund. Das ist eigentlich so ziemlich ganz Dinant. Nach dieser anstrengenden Ein-Spot-Sightseeingtour, müssen wir uns erstmal bei einem kühlen Biersche an der Promenade direkt am Fluss erholen. Anschliessend fahren wir wieder in Richtung Jumbo, wobei wir eine spezielle Strasse passieren, um aus Dinant herauszukommen.

Diese Strasse ist einspurig und geht direkt durch eine Felsspalte hindurch. Das ist dann das Highlight unseres Nachmittagsausflugs. Wäre dieser Felsspalt nicht noch gewesen, müssten wir nun ernsthaft berichten, dass der Einkauf im Aldi das Highlight war.

Dinant, eine charismatische Kleinstadt
Bayardfelsen in Dinant am rechten Ufer der Maas.