Die flinken Finger sind ready, die Hängematte bereit, wir haben vieles zu berichten. Macht es euch also bequem für die schottische Highlight-Story von 2022.
Nachdem wir uns vom Beizer Robin in Tockholes verabschiedet haben, machen wir uns sogleich auf die Socken, um in den hohen Norden von Schottland zu gelangen. Just als wir die Grenze von England nach Schottland überqueren, setzt der Regen ein. Rückblickend war das das erste Zeichen von Petrus gewesen, um besser direkt in den Süden zu fahren.
Der schottische Gesetzeshüter
Die schottischen Highlands stehen auf dem Plan, aber nicht die klassische Route von links nach rechts, sondern von rechts nach links – einfach, weil wir es können. Dieser Umstand führt uns zur Hauptstadt Schottlands nämlich Edinburgh aka ‘Edinbarraah’. Von Blackpool bis Edinbarraah ist es aber doch noch ein ‘bizeli’ weit, weshalb wir unseren ersten Übernachtungsstop in Lanark, einem kleinen verschlafenen Örtchen direkt am See machen.
Vor uns liegt der prächtige See. Links neben uns eine riesige, gepflegte Wiese und ganz am anderen Ende des Parkplatzes auf der rechten Seite steht noch ein anderer Van. Und hätte es nicht geregnet, hätten wir bestimmt auch draussen gepicknickt. Jänu, dann kochen wir halt indoor. Gerade als Jessi beginnt den Kochlöffel zu schwingen, klopft es an unsere Tür. Wir horchen wie versteinert auf. Kennen wir hier jemanden? Irgendjemand? Entfernte Bekannte, Verwandte? Eher unwahrscheinlich. Ist es nun also doch so weit und wir werden zum ersten Mal von Anwohnern oder, Gott bewahre, sogar der Polizei weggescheucht? Wir öffnen die Tür und da steht doch tatsächlich ein waschechter schottischer Gesetzeshüter vor uns. Mist, also werden wir doch zum ersten Mal weggeschickt. Er schaut zu uns hoch und meint mit seinem unverkennbaren schottischen Akzent: „God eevening! Hev jiie seen en elderrle leedy? We‘rr lookin for a colourfoll dressed wemen. She‘s missing end häs been seen somewherre arroound here.“ Wir sind perplex. Moment. Was hat er gerade in seinem Hochschottisch gesagt? Wir denken nichts von wegfahren war dabei. Unser Hirn rattert das Gesagte des Polizisten noch einmal durch und nachdem wir den Dialekt in einer mentalen Übersetzungspause, welche gefühlt 10 Minuten dauerte, dechiffrieren konnten, wissen wir mit Sicherheit: Nein, wir müssen nicht umparken. Er sucht nämlich nach einer älteren Dame, die wohl aus dem Altersheim ausgebüxt ist. „Äh, ja, nein, leider haben wir sie nicht gesehen.“ Wir sollten ihn aber informieren, sobald wir sie erspähen. Jawohl, die Hilfssheriffs Jessica und Roger halten die Augen offen.
Auf geht’s nach Edinbarrah
Tags darauf fahren wir auf direktem Weg nach Edinburgh auf den Campingplatz, installieren uns und machen uns nach dem 37-minütigen Platzregen (Überraschung!) sogleich auf den Weg, um die Stadt zu erkunden. Roger, welcher bereits einen, sagen wir mal, „kulturellen“ Ausflug nach Edinburgh erlebt hat, fungiert sofort als Touristenführer und läuft mit erhobenem Haupt voran: „Jessi! Erster Stopp ist das Nationalmuseum. Zweiter Stopp wird ein Spaziergang durch die Royal Mile sein und der dritte Stopp oder eher die nächsten Stopps wird’s während der Sightseeingtour durch die legendäre Altstadt von Edinburgh geben. Also los, los los!!“
Imposante Kathedralen und Gebäude gepaart mit den üppig geschmückten Pups machen diese Stadt einfach einmalig. Natürlich dürfen auch ein Halt beim legendären Scott Monument, wo dann auch das bekannte People-Watching vollzogen wird, nicht fehlen. Zum Schluss erklimmen wir noch den Gipfel des Arthur’s Seats. Der Aufstieg dauert etwa 30 Minuten inkl. ‘fötele’ und ‘blödele’.
Oben angekommen, wird man mit einer atemberaubenden Aussicht auf ganz Edinburgh belohnt.
Vom Cairngorms National Park zu den schottischen Highlands
Nun geht’s weiter in die ländlicheren Regionen von Schottland – den Highlands. Wir nächtigen, wie könnte es auch anders sein, bei Regen im wunderschönen Cairngorms National Park und erleben an unserem ersten Abend, trotz des Wetters, einen bis anhin der schönsten Sonnenuntergänge auf unserer Reise.
Die nächste Fahrt führt uns zum Loch Ruthven, bei welchem man seltene Vogelarten sichten kann. Wir zwei ‘Anfängerhobbybörder’ schaffen es dennoch natürlich keine einzige Vogelart zu spotten. Immerhin Mamacita hat ihren Spass und geht sogleich ab wie ‘es Zäpfli’. Am Ego leicht angekratzt kehren wir zu unserem Jumbo zurück und machen uns weiter auf die Socken zum berühmtberüchtigten Loch Ness. Dafür passieren wir Inverness und fahren dann mit riesigen Erwartungen an diesem, sagen wir mal, Tümpel entlang. Die einen von uns freuen sich seit geraumer Zeit auf das Nessie. Die anderen tragen die Vorfreude mit Fassung, weil sie eine kleine Vorahnung haben. Wir müssen jetzt hier an dieser Stelle einfach mal etwas klarstellen. Das Loch Ness ist, achtung Spoiler-Alarm für alle die noch nicht dort waren und es aber gerne mal würden, einfach nur ein See. Punkt. Und der immer wieder einsetzende Regen macht diesen besagten See auch nicht spektakulärer. Und ‘hebed eu fest’, Nessie existiert gar nicht. Dennoch erwischen wir uns dabei, wie wir beim Entlangfahren am Loch Ness immer mal wieder rüber aufs Wasser spienzeln, und insgeheim hoffen, doch noch die prähistorische Schwanzflosse eines Wesens Namens Nessie zu erspähen. Der See endet und Nessie bleibt nach wie vor verschollen.
Isle of Skye
Bei Fort Augustus geht es dann endlich rechts weg in Richtung Isle of Skye. Trotz den enttäuschenden Erlebnissen, dass wir keinen einzigen Vogel erspähten, geschweige denn das Nessie fanden, raffen wir uns zusammen und freuen uns nun auf die neuen Abenteuer auf dieser Insel. Unserer Freude darauf, kann auch der seit etwa fünf Stunden anhaltende Wind und Regen und das entsprechende geschaukle im Jumbo nichts anhaben.
Wenn wir uns nach einem ‘Schlafplätzli’ umsehen, dann benutzen wir zu 80% die bekannte App Park4Night. Da hats tolle Fotos drin, meist nützliche Kommentare und Bewertungen. Es gibt dann einen genauen Ablauf, wie wir hierbei vorgehen. Und dieser ist auch so einzuhalten. Ämäl von den einten von uns. Die anderen nehmen es eher nicht so genau.
Ablauf Schlafplatzsuche:
1.
Passt unser Jumbo in den auf den Fotos und den Satellitenbildern von Google gezeigten Platz?
2.
Gibt es Höhen-, Längen-, oder Gewichtsbeschränkungen?
(Das vergisst die einte Hälfte unseres Reiseteams meistens abzuchecken ;-))
3.
Was sagen die Kommentare von Leuten, die schon dort waren?
Ja, der Kommentarpart ist in diesem Fall sehr zentral. Wir entscheiden uns für ein lauschiges Plätzchen mit Weitsicht. Man sieht das Meer, den Hafen und ist umgeben von Wiesen und Weiden direkt auf einem Felsen. Tolle Sache.
Wir checken also Punkt 1 bis 3 ab. Passt alles. Wären da nicht Kommentare, wie
„Es windete so fest, wir hatten Angst, dass unser Auto weggeweht wird.“
„Wir machten kein Auge zu, weil es so stürmte und regnete.“
„Wir fuhren morgens um 1 Uhr weiter, da wir es nicht mehr aushielten.“
Wir lachen lauthals raus und sagen uns „Pah, Anfänger. Was sind das alles nur für ‘Sissis’.“
Wir kommen also bei Wind und Regen in der Abenddämmerung um Mitternacht dort oben an und richten uns ein. Der Göpel steht so schräg, da helfen auch keine Keile mehr. Der Sturm, welcher von den Schotten auch als laues Lüftchen bezeichnet wird, peitscht unentwegt auf Jumbo ein und lässt ihn förmlich einen Bauchtanz abhalten. Unser ‘Geschmunzle’ über die ‘Sissis’, welche vor uns hier waren, wird etwas leiser. “Sollen wir wirklich bleiben?”, fragen wir uns. “Ja, komm, das ziehen wir jetzt durch.” Okay. Gesagt, getan.
Morgens um 3 Uhr wacht Jessi mit hochrotem Kopf, vom beinahe überhängenden Schlafen, auf und kann kaum geradeaus laufen, weil unser Mumbo Jumbo immer noch sein Bauchtanzfestival veranstaltet. Dies ist der Startschuss für unsere Kapitulation. Wir packen zusammen und fahren in der nordischen Morgendämmerung (um 03:30 Uhr) zu unserem Plan B weiter.
Der Plan B und seine Bewohner auf der Isle of Skye
Der Plan B heisst in diesem Fall Earlish. Bei Tageslicht kommen wir dort an. Ein schönes Plätzli. Ruhig. Wieder umgeben von Wiesen. Und das Wichtigste, es ist windstill. Rund drei Stunden später werden wir durch ein komisches Geräusch geweckt. „Bum, Bum, Puff, Peng…!“ Was war das? Räumt uns ein schottischer Hochlandbauer gerade die Garage aus und klaut soeben unsere Petra?
Um der Sache auf den Grund zu gehen, öffnen wir ganz langsam die Rollläden. Was wir dann sehen, haut uns ‘fascht vom Hocker’. Da stehen Sie allesamt. Stieren uns an. Und man sieht die Sturheit in ihren Augen. Diese Menge ist nicht bereit auch nur einen Schritt zur Seite zu weichen. Na toll. Und nun. Wie um Himmels Willen kommen wir hier jemals wieder weg?! Wie lange werden sie uns belagern? Sind sie freundlich gestimmt? So viele Fragen schwirren in unseren Köpfen umher. Doch es nützt alles Kopfzerbrechen nichts. Eine Lösung muss her.
Noch immer benommen von der letzten Nacht, entscheiden wir uns das folgende Problemlösungsprinzip anzuwenden: „Aus den Augen, aus dem Sinn!“ Wir schliessen die Rollläden wieder, sitzen die Situation aus. Was bleibt uns auch anderes übrig, wenn wir von einer Horde schottischer Kühe umzingelt und vor allem umschissen sind.
Die Kühe haben wohl unseren Jumbo mit Grünfutter verwechselt und sind deshalb immer mit dem Kopf oder der Hüfte in uns reingelaufen. Nutzen Jumbo als Kratzbaum oder versuchen ihn zu fressen. Zwei ganze Tage harren die Kühe noch aus, dann sind sie verschwunden.
Zugegeben, ganz unglücklich waren wir nicht, dass wir hier stehenbleiben mussten. Denn es regnete die vollen zwei Tage in Strömen durch. Was soll man dazu sagen – Welcome to Schottland! 🙂
Kilt Rock, Quiraing Erdrutsch und Old Man of Storr
Wenn wir etwas auf der Isle of Skye gelernt haben, dann ist es Wetter-Apps abzuchecken. Denn hier, oder eigentlich in ganz Schottland, ist es extrem wichtig, die paar Sonnensekunden ausgiebig zu nutzen. Und das tun wir auch. Wir konsultieren somit fast stündlich den Wetterbericht und wenn wir mal ein Sonnenfenster, mittlerweile waren wir auch schon zufrieden, wenn es einfach ein trockener Abschnitt war, sehen, packen wir unsere Petra und düsen los.
Und genau so hat es sich mit den drei wunderschönen Sehenswürdigkeiten abgespielt. Wir fahren mit unserer Petra zum Mealt Falls, ein 35 Meter hoher Wasserfall, welcher direkt ins Meer sprudelt. Dieser Wasserfall befindet sich auf der sogenannten Kilt Rock Küstenlinie. Diese Küste hat ihren Namen dank der Ähnlichkeit zum Tartan-Muster eines Schottenrocks. Unsere Petra bringt uns danach ebenso zum Quiraing Erdrutsch, von welchem aus eine Aussicht wie in anderen Sphären genossen werden kann, sowie dem Old Man of Storr, bei welchem wir es uns nicht nehmen lassen eine Wanderung zu machen.
Die Kurzausflüge haben sich auf jeden Fall gelohnt. Denn wenn die Sonne scheint, ist Schottland richtig freundlich und extrem schön. Zugegeben, das schottische, garstige Wetter setzt uns langsam zu. Wir realisieren, dass wir seit Betreten des Landes, keinen einzigen Tag ohne Regen verbringen durften. Bevor wir jedoch die Isle of Skye verlassen, kauft Jessi noch schnell einen frischen Lachs aus dem Kofferraum eines Autos, welcher leider bereits einen unsinnigen Weg hinter sich hatte. Nämlich vom Verkaufsort, wo er gefangen wurde, rund eine Stunde in die Stadt, um die Gräte zu entfernen, nur um dann wieder zurück kutschiert zu werden an den Ort, wo er gefangen wurde, um aus dem Kofferraum verkauft werden zu können. Tja, aber Schottland zu verlassen, ohne auch nur einen Lachs probiert zu haben geht ja wohl gar nicht!
Bye, bye Isle of Skye
Dann machen wir uns langsam auf den Weg in Richtung Süden und verlassen die Insel mit einer Fährenüberfahrt von Armadale nach Mallaig, bei welcher wir die vollen 35 Minuten lang das lässige Fährenlied „The 6.20 Two-Step“ singen. Ein Ohrwurm, ‘i segs euch, du’!
Filmset-Highlights
Weiter südlich führt unser Weg vorbei an den Filmsets von Harry Potter, wie dem legendären Hogwarts Express beim Glenfinnan Viaduct, am ‘Plätzli’ wo sich die Hütte von Hagrit befindet und das Tal, in welchem James Bonds Haus in Skyfall steht.
Zwischen dem Polkagejaule auf der Fähre, oder vielleicht gerade deswegen, hat Jessi einen Geistesblitz. Sie denkt, es wäre doch lässig, wenn man den Zug auch live sehen könnte und checkt ab, wann dieser fährt. Wie es der Zufall so will, passt der Fährenzeitplan perfekt zur Ankunft des Zuges. Wir fanden die Idee so phänomenal, dass wir uns mit einem Loblied über unsere Idee eindecken: “Sehr cool. Machen wir. Wir sind so gut. Wir sind echt clever. Da ist bestimmt sonst niemand draufgekommen.”
Ja, an das, dass vielleicht noch etwa 300 bis 400 andere Touris diesen einmaligen Geistesblitz hatten, haben wir nicht gedacht. Mist Tourihotspot! Und so holt uns die Realität ein und wir sehen die historische Dampflock mit lautem ‘Gepfuufe’ mit nur „zwei bis drei“ (hängt gerne noch je zwei Nullen an) anderen Touris über den steinernen Brückenhalbkreis rollen. Das ganze Spektakel spielt sich natürlich, wie könnte es auch anders sein, bei Regen ab.
Stirling mit seinen Jumbo-Fans
Der zweitletzte grosse Stopp auf dem Weg nach unten, ist Stirling. Stirling ist die Stadt des grossen Sir William Wallace (‘lueg Braveheart denn weisch wer mer meined’) mit dem gleichnamigen riesigen Monument. Just in dem Moment in dem wir den Campingplatz dort erreichen, ist unser Jumbo mal wieder der Star. Wie so oft, ist jedoch die Furcht uns anzusprechen grösser als der ‘Gwunder’ und so passierte alles im Heimlichen. Wir gehen die Stadt begutachten, welche nichts Besonderes ist und kehren bald wieder zurück, da es, wie sollte es auch anders sein, regnet.
Bevor wir uns am nächsten Tag auf den Weg machen, kommt die Besitzerin zu uns und meint sie müsse uns etwas beichten. Sie fand unseren Mumbo Jumbo so toll, dass sie heimlich ein Foto machte und es auf die Facebookseite ihres Campingplatzes stellte. Nun sei sie ‘es bizeli im Seich’, weil sie so viele Anfragen zu uns und unserem Jumbo habe und aber ja eigentlich gar nicht wisse was antworten. Wir sind ja bewusst etwas zurückhaltend was die sozialen Medien wie Facebook, Tiktok und wie sie alle heissen anbelangt, da wir die Reise gerne mehrheitlich live sehen als durch den Bildschirm. Einzig unseren Blog und Polarsteps machen wir sehr gerne, da es für uns selbst eine tolle Reisezusammenfassung ist. Ein ‘Zusatzguudie’ von Polarsteps ist auch, dass sich unsere Mamis so nicht allzu viele Sorgen machen müssen, da sie immer wissen, wo wir sind 🙂 Äniwei, sigs wis well, wir helfen der liebenswerten Campingplatzbesitzerin aus der Patsche und geben ihr ein einmaliges Interview. Sichtlich häppi schnauft sie erleichtert auf und wir können weiterzotteln.
Go-Kart Race der Extraklasse
Unser Sehnen nach Sommer, Sonne, Strand, Mojito und Meer wird mit jedem Meter, den wir in Schottland verbringen, grösser. Und so führt uns unser Jumbo immer weiter in südlichere Gefilde. Auf dem ‘Obenabenweg’ gönnen wir uns noch ein Race auf der Kartbahn „Karting North-East“. Volle 45 Minuten gehört der Asphalt uns. Teilen müssen wir ihn nur mit vier anderen Schnäuz. Einer davon ist als Einziger orange gekleidet, wir anderen schwarz. „Oha, der ist wohl was Besonderes.“, meint Roger zu Jessi. Aber Roger lässt sich von seinem STABILO-Stiftfarbenen Kostüm nicht beirren und holt den Jungspunt am Ende beinahe ein. Nur wenige Zehntel haben gefehlt. Das hat ihn insgeheim schon gefuxt. Aber was solls. Es ist Genugtuung genug, dass Roger ständig mit Fernando Alonso verwechselt wurde. Das stärkt sein Ego und er geht, trotz Niederlage, mit erhobenem Haupt aus dem Rennen. Dass dies eine Profibahn ist, erfahren wir im Nachgang. Die haben einen Tower, wie beim Flughafen. Etwa 20 Mitarbeitende die die Strecke permanent bewachen und Karts, die um die Kurven rasen wie auf Schienen. Und einen Tag vor uns, war anscheinend sogar noch David Coulthard dort. Das sagt doch schon alles. Leider konnten wir seine Streckenzeit nicht ausfindig machen, so dass sich Roger noch etwas gedulden muss, um sich mit den ganz grossen messen zu können. Bis dahin bleibt es dabei, die STABILO-Stifte zu jagen.
Quitschendes 6-rädriges-ABS-loses Dickschiff
Wir haben es, glauben wir, nun schon genug erwähnt. Der Regen ist ein Dauerbegleiter von uns in Schottland. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass es heute regnet. Und wie sich Jumbo bei Wind und Regen verhält haben wir auch erzählt. Wir fahren also so vor uns hin, als wir plötzlich auf der Strasse, natürlich bei Regen, einen Velofahrer vor uns haben. Roger setzt gerade zum Überholen an, da kommt auf der Gegenfahrbahn im Vollgaracho ein anderes Fahrzeug aus dem Tunnel herausgebraust, was Roger dazu zwingt innert einer Millisekunde voll in die Eisen zu steigen. Quietschend rutscht unser 6-rädriges-ABS-loses Dickschiff immer weiter auf den Velofahrer zu. Wir sind gerade dabei die Hände vor die Augen zu halten und auf den Knall zu warten, aber etwa einen Meter vor dem Velofahrer, der gerade noch ins Gebüsch hechtet, kommt Jumbo zum Stehen. Erleichtert atmen wir auf. Dem Velofahrer geht’s glücklicherweise gut. Dies erkennen wir daran, dass er es sich nicht nehmen lässt, laut fluchend von dannen zu ziehen. Und Mamacita, ja, sie hat wie immer die ganze Action verschlafen. Unsere kleine Penntüte 🙂
Goodbye Schottland, goodbye Great Britain
Unser schottisch-englisch-wallisisches Abenteuer neigt sich nun langsam dem Ende zu und wir sind mit grossen Schritten auf dem Weg nach Folkestone, von wo aus wir wieder auf das Festland übersetzen.
So wunderschön Schottland mit seinen Highlands bei Sonnenschein auch ist, so hart kann es bei Regen und Wind sein. Schottland ist absolut empfehlenswert wegen seiner atemberaubenden Landschaft, dem Whiskey und dem frischen Lachs. Aber nehmt eine Pelerine mit – oder besser zwei! 🙂
Das raue und garstige Wetter in Schottland hat uns fast zu Eiswürfeln gemacht, weshalb unser Wunsch nach Griechenland zu gelangen immer grösser wird. Also jetzt ist es raus: Griechenland soll es sein. Jawohl, und zwar so schnell wie möglich! Davor durchqueren wir aber nur noch, Holland, Belgien, Luxemburg, Deutschland, Polen, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro und Albanien. Alles klar, morgen sind wir da 🙂
Was wir alles auf dem Weg nach Griechenland erleben, das erfahrt ihr im nächsten ‘Guetnachtgschichtli’.
Ahoi und Slàinte mhath!!